Autor Thema: Schallschutz  (Gelesen 29853 mal)

Offline Steely Dan

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Schallschutz
« am: November 13, 2009, 10:07:36 Vormittag »
Hallo an Alle,

möchte mich übern Winter auch gerne um Schalisolierung vom Motorraum her kümmern.

Das Teil ist ja (vor allem bei ca. 70km/h) schon mächtig laut, da geht`s manchmal nur mit Zeichensprache oder Bildertafeln  ;D

Bei ca. 100 gehts dann wieder, da kann man sich dann wieder anschreien  ;)

Ich habe mal irgend wo gelesen (und find es leider nicht mehr wieder) dass man auf den Unterboden Antidrönmatten auf Bitumenanstrich (oder Unterbodenschutz?) aufbringen kann.

Geht das? Fällt das nicht irgendwas mal davon ab? Gibt es andere Möglichkeiten?

Danke schonmal vorab,

Christian
Gruss, Christian       

egon

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Re: Schallschutz
« Antwort #1 am: November 13, 2009, 11:04:08 Vormittag »
Hallo Christian,
ja natürlich, wir haben schwarzen UNterbodenschutz 2 x in den Motorraum uns auch unten gespritzt und die Motorabdeckung (motorseitig) mit einer spezillen Schallschutzmatte (von Mercedes) beklebt, das sind so pyramidenkegel ausunbrennbarem Schaumstoff,dann gibt es noch eine extra Abdeckung im Fahrgastraum.
Man muss achtgeben, dass die Haube schön dicht anliegt, sonst dröhnt es durch die Ritzen, ev noch extra Schaumsdichtstreifen auf die Trennfuge kleben.
Jetzt muss noch ie Abdichtung beim Schalthebel gut und dicht gemacht werden, dann sollte es deutlich ruhiger werden.

Offline Steely Dan

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Re: Schallschutz
« Antwort #2 am: November 13, 2009, 11:20:47 Vormittag »
Hallo Egon,

Danke für den Hinweis mit dem Schalthebel und der Haube.

Ist das der Unterbodenschutz, den ich aus grossen Dosen kenne? (hab damals damit meinen Käfer damit komplett eingepinselt)

Sind die Schalschutzmatten also nicht die dünnen Antidröhnmatten, die man schonmal auf blanke Bleche klebt (hab ich bei älteren Autos schonmal im Kofferraum an den Kotflügelinnenseiten gesehen) sondern eher dieser "Eierkarton"?

Was ist mit diesem "Resonanz-Hohlraum" unter dem Führerhaus (den ich bei mir bisher noch nicht gesehen habe) von dem schonmal gesprochen wurde?
Wie gross ist der und komm ich da von unten ran? (Kann man den evtl. ausschäumen? :-[)

Gruss Christian
Gruss, Christian       

egon

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Re: Schallschutz
« Antwort #3 am: November 13, 2009, 11:28:26 Vormittag »
Diese Matten sind eher wie ein Eierkarton, habe ich auf einer Oldtimermesse gefunden, die Fa. ist ohnedies in D.
Den Unterbodenschutz haben wir gespritzt, auch unter den grossen HOlzvorbau vor dem ARmaturenbrett.

Offline Wilk

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Re: Schallschutz
« Antwort #4 am: November 13, 2009, 11:33:46 Vormittag »
hallo christian,
hast ja ne menge fragen auf denen du sicherlich auch noch passende antworten bekommen wirst. meine persönliche meinung zu dem von dir erwähnten ausschäumen ist..mache es lieber nicht..birgt nämlich sicherlich auch grosse gefahren..du bekommst es ganz sicher nicht so ausgeschäumt, das nicht noch irgentwo lücken bleiben..da sammelt sich evtl. auch nur schwitzwasser..kann nirgends wo hin abfliessen..was denkst du wird passieren? richtig, es wird an diesen stellen verstärkt rosten.. mit matten auslegen und unterbodenschutz ist ok. :)
gruss klaus...wilk
Lieber drei richtige Gegner, als einen falschen Freund.

Offline Steely Dan

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Re: Schallschutz
« Antwort #5 am: November 13, 2009, 12:12:34 Nachmittag »
Hallo Klaus,

ja das mit den Fragen kommt mir auch langsam etwas viel vor  :-[, möchte aber, dass mit mein Autohaus lange erhalten bleibt :). Und ausserdem fühle ich mich hier sehr gut aufgehoben und hoffe, dass man sich bei dem ein oder anderen Treffen vielleicht auch mal persönlich kennenlernen kann.

Danke für den Tip mit dem (nicht-) ausschäumen, das geht genau in Richtung meiner Befürchtung, aber habe mir den Bereich wie gesagt auch noch nicht genau angeschaut.

Ich schätze, dass ich jetzt für den Winter schon so einiges zu tun habe  ;D.

Gruss

Christian
Gruss, Christian       

Offline campino

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Re: Schallschutz
« Antwort #6 am: November 13, 2009, 12:38:11 Nachmittag »
Hallo Christian,
ich habe das gleiche Fahrzeug wie du und hatte am Anfang grosse Probleme mit dem Lärm --hatte dabei aber noch das Glück  ,dass bei mir ist ein Benzinmotor eingebaut war-- trotzdem hatte ich 98 db im Fahrzeug bei etwa 100 km/h.Das wichtigste ist die Motorabdeckung wie ich die abgedichtet hatte (mit Türdichtgummi aus dem Baumarkt) war ich schon bei 92 db angekommen.Das grosse Teil vorm Armaturenbrett besteht aus 10mm Sperrholz und ist dadurch ein wunderbarer Resonanzboden da der Motor genau darunter sitzt.Diese Stelle habe von der Motorseite her ,also von unten mit 30mm dickem nicht brennbaren festen alukaschiertem Schaumstoff beklebt--( aus dem Bootsbau) sehr schwierig da 4 Lüftungsschläuche eingearbeitet werden müssen.Das ganze hat nochmal 10 db gebracht.Weiter runter Richtung Motor habe ich weitere Dämmungen vorgenommen ,sodass es heute bei 78 db im Innenraum liegt .Manchmal muss man im Stand genau hinhören ob der Motor noch läuft.
MFG Campino
Gruss aus Hessen Charly jetzt ohne Bedford,dafür jetzt ein Fiat Modell 280 mit ""echter"" grüner Umweltplakette

egon

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Re: Schallschutz
« Antwort #7 am: November 13, 2009, 12:39:51 Nachmittag »
Von ausschäumen halte ich auch wenig, aber erst das Ding gut mit dem Kärcher reinigen, losen Rost etc  wegmachen , ev noch mit Rostumwandler behandeln, den trochnen lassen und drüberwaschen, wieder trocknen und rauf mit der Spritzmasse-dann sollte Ruhe sein,

Offline halber

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Re: Schallschutz
« Antwort #8 am: November 13, 2009, 12:42:42 Nachmittag »
hallo klaus,

schäumen ist im kfz-bereich immer so eine sache:
- man muss aufpassen, dass der schaum (sowohl in der einbringungsphase als auch in der zeit danach) praktisch chemisch neutral ist
- auch muss man bei der anwendung bedenken, dass in der einbringungsphase der volumenaufbau des schaumes nicht unerhebliche drücke aufbaut und das material drumrum zügig verbogen wird (es gibt so einigen foren, die beschäftigen sich mit dem ausbau von kastenwagen, da gibts nette negativ-erlebnisse nach dem ausschäumversuchen von innenraumprofilen ...)
- der "leerraum" unter dem fahrgastraum entsteht dadurch:
   + der eigentliche metallboden des bedford-fahrerhauses ist nach hinten abfallend
   + die unterseite der hymer-bodenplatte liegt über diesem niveau (3...4cm)
   + die bodenplatte des hymer geht bis zum schalthebel und trifft dann dort auf das bis
       dahin angestiegene niveau des bedford-metallfussbodens
   + der holraum ist also noch vorn keinförmig und fast über die gesamte fahrerhausbreite
   + zum entdröhnen sollte es reichen von unten geschlossenporigen schaumstoff reinzudrücken (reime x-treme oder ähnliches)

jörg
"Wenn du tot bist, dann weisst du nicht, dass du tot bist.
Das ist nur schwer für die Anderen.

Genauso ist es, wenn du blöd bist."

Offline halber

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Re: Schallschutz
« Antwort #9 am: November 13, 2009, 12:52:12 Nachmittag »
irgendwo hier im forum ist auch die nette idee mit dem anschäumen der innenseite der inneren motorabdeckung zu finden.

in kürze:
- ziel: nicht nur ein einfaches bekleben der innenseite sondern ein der motorkontur angepasster dämmstoff
- material: alte decke (geht dabei unter, als vorher mit der dame des hauses reden), und ein dämmschaum, der wohl von schornsteinfegern verwendet wird
- abarbeitung:
   + motorabdeckung ab
   + mit decke den motor abdecken
   + verbleibende zwischenräume nach unten irgendwie zumachen (holzstücke, schaumstoff ...)
   + motorabdeckung wieder drauf
   + 3...4 kleine löcher in die abdeckung
   + durch diese löcher den schaum reindrücken
   + motorabdeckung wieder ab
   + decke, holzstücke und schaumstoff auf den müll
- ergebnis:
   + an der innenseite der motorabdeckung sollte nun der schaum haften, die kontur sollte dem motorblock folgen
- beachten:
   + die decke sollte schon recht dick sein, damit der verbleibende zwischenraum zwischen motorblock und schaum noch für die
      luftzirkulation reicht

als idee klasse! allerdings hab ich es noch nicht in natura gesehen und kenne auch keine erfahrungsberichte (MUTIGE  VOR !!)

jörg
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egon

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Re: Schallschutz
« Antwort #10 am: November 13, 2009, 14:38:54 Nachmittag »
Richtig, die LUftzirkulation, die spielt mehr Rolle als man glaubt, je weniger Hitze von BLock , Krümmer etc abstrahlen und sofort weggeblasen werden  kann, umsomehr muss der KÜhler schaffen-das sollte man berücksichtigen. ;D

Offline Ralf

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Re: Schallschutz
« Antwort #11 am: November 13, 2009, 18:03:26 Nachmittag »
Schäumen bringt nicht viel da keine Masse im Material. UNterbodenschutz, Bitumenplatten, absolute Abdichtung und neue Motorgummis 3 er Dieselgummis gingen bei mir. Dann noch ein 5. Gang (war ein quantensprung). Dämmaterial aus dem Bootsbau ist 1. Klasse (Nur was was kostet ist leider was) . Alle Versuche vorher mit günstigen Mitteln waren schei... und Zeitintensiv. Achso die Abdeckungen sollte wie von Egon beschrieben absolut zu sein, auch die diversen Löcher in dem Blech zwischen Motor und Innenraum.

Viel Spass dabei Ralf

egon

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Re: Schallschutz
« Antwort #12 am: November 13, 2009, 19:51:32 Nachmittag »
SO ist es Ralf: 5. Gang= minus 20% Drehzahl, dazu gutes Matereial und sorgfältige Abdichtung-das kallpt aber wahrscheinlich nur mit einem kräftigeren Motor, ab die Serienmaschine bei 3-5% noch im Fünfer 2,8 Tonnen zeiht  wage ich zu bezweifeln..

Offline halber

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Re: Schallschutz
« Antwort #13 am: November 14, 2009, 08:35:41 Vormittag »
Schäumen bringt nicht viel da keine Masse im Material. UNterbodenschutz, Bitumenplatten, absolute Abdichtung und neue Motorgummis 3 er Dieselgummis gingen bei mir. Dann noch ein 5. Gang (war ein quantensprung). Dämmaterial aus dem Bootsbau ist 1. Klasse (Nur was was kostet ist leider was) . Alle Versuche vorher mit günstigen Mitteln waren schei... und Zeitintensiv. Achso die Abdeckungen sollte wie von Egon beschrieben absolut zu sein, auch die diversen Löcher in dem Blech zwischen Motor und Innenraum.

Viel Spass dabei Ralf


hallo ralf,

ich bin mir nicht ganz sicher: ich glaube, der akkustiker unterscheidet hier die varianten
- verinderung der abstrahlung von körperschall
   + dünne bleche dröhnen ja gern, z.b. kfz.-türen
   + hier wird dann die masse durch aufkleben von schweren matten erhöht
- reduzierung des über die luft übertragenen lärms
   + z.b. in tonstudios
   + hier wird dann sowas wie "eierpackungen" und grossporiger schaum verwendet

es scheint also für die unterschiedlichen ziele unterschiedliche lösungen zu geben. für den motorraum ist schaum sicherlich die richtige und wie egon schon schrieb: es gibt selbstklebende "eierpackung"-schaummatten, die ausreichend temperaturbeständig sind. für die enddröhnung grosser flächen hilft nur masseerhöhung ... oder motor abstellen  ;-))

jörg
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egon

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Re: Schallschutz
« Antwort #14 am: November 14, 2009, 10:03:11 Vormittag »
Das mit der EIgendröhnung halte ich für geringfügig, weil ja der Hauptdröhner, der Motor ohnedies auf GUmmilagern aufgehängt ist, die müssen allerdings ok sein und es darf auch sonst keine mechanische schallübertragende Verbindung existiern.Es kann nicht schaden, sich mit der Kardanwelle genauer zu befassen, ist sie gut gewuchtet , ist das gummieingefasste MIttellager noch ok
und stimmt auch der Neigungswinkel-gerade bei Bastelkonstruktionen mussdies nich immer der fall sein.
Wie schon berichtet, mein Schallpegel ist ok, nur die Wärme haben wir noch nicht ganz im Griff-aber das kommt schon noch..