Autor Thema: Frage an Kardantüftler  (Gelesen 6537 mal)

Hawei

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« am: Januar 16, 2005, 20:41:47 Nachmittag »
Spezielle Frage an alle Kardantüftler!

Beim Manta ist am Schiebestück der Kardan innen eine Spiralfeder, beim Bedford nicht, wieso???

Hab mir gedacht, um die komischen Geräusche evtl. zu minimieren die Kardanwelle im Bereich des Schiebestücks um 2 oder 3 cm zu kürzen (den inneren Teil). Da meine wegen einer Adapterplatte sowieso um 1 cm weiter zusammengeschoben ist, und dann darin eine Feder zu plazieren, die die Kardan ständig in Achs und Getrieberichtung leicht auf Druck hält. Damit kann sich dann in längsrichtung nichts aufschaukeln und die Gelenke müssten dann auch geschont werden.

Was haltet Ihr davon???

Die Auflagefläche der Längsverzahnung müsste eigentlich noch ausreichen, um nicht schaden zu nehmen, wenn sie die Welle mal weit auseinanderziehen sollte.

Grübelt mal,

Gruass Hawei

bedford harry

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« Antwort #1 am: Februar 08, 2005, 19:39:02 Nachmittag »
Hallo Hawai. Was hast Du denn für komische Geräusche ?

Deine Idee dort ne Feder zwischenzusetzen ist interessant, aber man sollte darüber nachdenken, was diese Feder dann bewirkt:  sie übt einen Druck aus, welcher von einem anderen Teil (Gegendruck ) aufgenommen werden muss.  Wenn die Geräusche durch eine ausgeschlagene Mauseverzahnung hervorgerufen werden, könnte die Feder ( gegen die Geräusche ) helfen
Aber wenn der Gegendruck vom Kardanwellen- Mittellager aufgenommen wie verhält sich dann der Gummi?  
Die Kardanwelle hat doch am Differenzial ein Schiebestück und ist im Getriebe "schiebend" gelagert.
um einen " Druck" auf die Gelenke auszuüben müsste auf beiden Seiten eine ( gleichstarke ) Feder eingebaut werden .?

Aber die Idee gefällt mir, denn ich habe bei einem Beddi auch Geräusche, und zwar beim Lastwechsel, bzw wenn ich beim mitschwimmen auf der Bahn nur ganz wenig Gas gebe, so das der Motor noch etwas Kraft ausübt, aber nicht so viel, das die Geschwindigkeit gehalten wird.
immer dann " Schnarrt es kräftig.  Gefällt mir überhaupt nicht, aber ich weiss nicht, wo es herkommt.
Ich habe ein anderes Getriebe drin, habe eine andere Hinterachse drin und ich habe auch die Kardanwelle in der Werkstatt zum überholen gehabt, aber das Rattern ist immer noch da.....
Schöne Grüsse an alle!
Harry aus Hennigsdorf

Womo-Ed

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« Antwort #2 am: Februar 09, 2005, 07:46:37 Vormittag »
Hallo Harry,

hast Du die Federn schon abgeholt ? Eingebaut ? Zufrieden ?

Gruss,

Ed

Hawei

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« Antwort #3 am: Februar 09, 2005, 08:09:00 Vormittag »
Hei Harry,

also bei mir ist das Geräusch auch beim "mitschwimmen" und das überträgt sich so auf das Getriebe, dass mir Angst und bang wird. Hab eine Kardanwelle mit 3 Gelenken und sie ist am Getriebe und an der Hingerachse verschraubt. Nur kurz hinter der Lagerung ist bei mir das Schiebestück. Danach kommt gleich wieder ein Gelenk.
Die Feder sollte auch nicht zu stark sein.
Da alles irgendwie Spiel hat, seien es die Gelenke oder Anschlüsse im Getr. oder HA, würde dieses dann durch die Feder ständig in einer Richtung gehalten und kann nicht  mehr hin und her schaukeln.

Ausserdem glaub ich dass die Hinterachse (3,5tonner) sehr LKW-mässig ist und von haus aus ein grösseres Zahnflankenspiel hat. Dieses meine ich schaukelt sich auch beim Mitschwimmen auf, mal wirds angetrieben, dann bremst die HA wieder am.

Hab das bemerkt als die Hinterachse mit den Rädern am Boden stand und ich die Kardanwelle hinundher drehte. Geht schon 10 bis 12 "Minuten"!

Wenn ich was Erfolgsversprechendes herausfinde werd ichs natürlich gleich melden.

Gruass Hawei

bedford harry

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« Antwort #4 am: Februar 12, 2005, 13:04:14 Nachmittag »
Hallo Ed, Federn sind noch bei meinem Freund.  Harry

POGOCLEVER

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« Antwort #5 am: März 03, 2005, 21:56:31 Nachmittag »
Die Feder dient lediglich bei einteiligen Kardanwellen dazu,die bei Kardan-
gelenken auftretenden Längenänderungen(auftretend durch den
Ungleichlauf des K.)abzufedern.Die Feder selbst ist bei mehrteiligen
Gelenkwellen nicht nötig,da oft im hinteren Teil ein homokinetisches
Gelenk(Gleichlaufgelenk)verbaut ist,oder im Idealfall die Gelenkwelle
vorn und hinten Hardyscheiben aufweist.Weiterhin treten bei mehrteiligen
Gelenkwellen mit Kardan nur minimale Drehwinkeldifferenzen auf,da im
Regelfall das Schiebestück auf der Getriebewelle mit der Kardanwelle
bis hin zum Mittellager nahezu eine Achse bilden.Speziell bei älteren
Opel mit langen Hinterachshals,wo auf einem Gelenkwellenrohr gleich
zwei Kardangelenke verbaut sind ist die Feder zu finden(also auch
Kadett B,C;Ascona A,B;Manta A,B-und last but not least,da Vauxhall uns
nicht nur mit dem Bedford beglückt hat,auch bei der von allen geliebten
Chevette).Bei den geschilderten Geräuschen würde ich allerdings auf
eine Verspannung in der Welle tippen.Getriebeseitig Sichtprüfung vorneh-
men ob der Abdruck des Simmerringes auf dem Schiebestück jetzt weiter
ins Getriebe gelangt ist(durch Änderung der Wellenlänge durch Adapter-
platte),bzw.ob noch ein leichtes Axialspiel vorhanden ist.Nicht zu vergessen
ob durch den Umbau andere Winkel z.B. am Mittellager aufgetreten sind.

Hawei

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« Antwort #6 am: März 03, 2005, 23:52:11 Nachmittag »
Wau, jetz bin ich platt!

Da muss ich gleich mal kukken gehn!

Danke für den Tipp, Gruass Hawei

Wolfgang

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« Antwort #7 am: März 04, 2005, 20:21:29 Nachmittag »
@POGOCLEVER: Klingt einleuchtend. Hab auch am Manta mal ne Gelenkwelle ersetzt, die hatte zwei Kreuzgelenke und wies so eine Feder.

Gut finde ich auch auch den Bezug auf "die von uns allen geliebten Chevette" - klasse. Fast hätte ich "sie" schon erfolgreich aus dem Gedächtnis gelöscht... :D. Vauxhall hätte eigentlich einigen Grund was gutzumachen  :D :D

Samapti

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« Antwort #8 am: März 06, 2005, 10:10:55 Vormittag »
Hallo Leutz,

ich habe das gleiche Geraüsch und habe in der zwischenzeit auf 5Gang Getrag Manta Getriebe umgebaut. Neue Kardanwelle, Kupplung komplett neu, Nadellager im Motor neu und das Geräusch ist immer noch. Es kommt, wie Harry beschrieben hat, bei rollender fahrt ohne viel Kraft. Meine meinung: es könnte vom Starter kommen. Da es bei mir eher selten ist und wenn, dann kommt es immer von der Motorseite direkt da wo die Schwungscheibe sitzt. Kann ja sein das der Starter (kleines Zahnrad) manchmal durch Vibration leicht an den Starterkranz kommt. Meine Kardan kann ich ausschliessen, da die Welle komplett neu ist und ein Spezielles Hydrauliches Schiebestück eingebaut wurde.

Grüsse aus Berlin
Andi

Offline High Speed Traveler

  • Bedford-Fahrer
  • Beiträge: 259
Frage an Kardantüftler
« Antwort #9 am: März 23, 2005, 22:01:24 Nachmittag »
....eigentlich sind es sogar recht viele - aktuell geht es aber um ein bestimmtes, neues Geräusch. ?(  
Ich hatte bisher vermutet, dass es mit den eher schon recht alten Reifen (16 Jahre) zu tun hat und hatte mich, von Frühlingsgefühlen übermannt, dazu hinreissen lassen, vier neue Reifen fachgerecht auf die, ebenfalls ueberarbeiteten Felgen, aufziehen zu lassen.  Leider hat die Probefahrt heute ergeben, dass das böse Geräusch noch immer unverändert da ist.  Das Geräusch scheint von hinten zu kommen, bei Tempo 50-90, allderdings vibriert sogar das Lenkrad bei bestimmten Geschwindigkeiten.  Die Radlager sollten es eigentlich nicht sein - die wurden vor zwei Jahren gewechselt und das hatte sich ganz anders angehört....!!  

Bitte um Tipps:  soll ich erst die Kardanwelle überarbeiten lassen oder mich mit der Hinterachse beschäftigen?
   
Übrigens: eines der anderen Geräusche, nämlich das, welches beim Herunterbremsen/ausrollen lassen vor z.B. einer Ampel entsteht, kenne ich schon seit Jahren - habe mich schon so daran gewoehnt, dass ich mir kaum vorstellen kann, ohne dieses Geräusch zu fahren....  :))

Gruss
Bernd

Offline Uli aus Anröchte

  • Bedford-Fahrer
  • Beiträge: 1067
  • damals Bedford, jetzt wieder Ducato....
Frage an Kardantüftler
« Antwort #10 am: März 23, 2005, 22:21:13 Nachmittag »
16 Jahre alte Reifen??? Du bist lebensmüde!!!

Ist dir schon mal bei 80 ein Reifen geplatzt?  Das sind Gefühle sag ich dir!

Die Geräusche werden wohl von der Hinterachse kommen. Wahrscheinlich zu grosses Flankenspiel.
Kardarnwelle macht Vibrationen wenn das Mittellager im Eimer ist.  

Vibrationen im Lenkrad kann viele Ursachen haben. Schau mal nach den Kugelköpfen der Lenkung und der Traggelenke.

Lg
Uli

POGOCLEVER

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« Antwort #11 am: März 24, 2005, 18:50:30 Nachmittag »
Huhuhu!Dann wären sie ja bald volljährig geworden,und dann von
zu Felge aus ausgezogen :D !!
Abgesehen von den Gefühlen,hauen vor allem geplatzte Reifen
hinten gerne ordentliche Löcher in die meist morschen Böden der
Hymis.
Ich mag jetzt auch gar nicht sagen wie alt meine Schlappen sind,
wenn 16 Jahre schon das Prädikat"lebensmüde" erringt :D .
Naja,auf der Hebebühne bin ich zur Zeit ja davor gefeit(vor den
Platzern).
Bin ja immer noch guter Hoffnung grössere,breitere und vor allen
aluerige Felgen für meine Rennsemmel zu finden,sonst hätte
ich natürlich auch schon neue Decken drauf.

Zum Lenkradvibrieren:seit wann?wenn seit Reifenmontage evtl.
Reifen noch mal nachwuchten lassen oder auf Höhenschlag prüfen.
Korreckter Luftdruck/Spur?evtl.Felgen verspannt mit Schlag-
schrauber montiert?Neue Reifen oder Runderneuerte?
Haben sich die Reifen bei der Montage auch richtig ins Felgenbett gesetzt?

Geräusche von hinten:Mahl-oder Heulgeräusche?Bei Mahlgeräuschen meist
die Achswellen oder Schulterlager vom Diff.Bei Heul-/Jaulgeräuschen oft
das Zahnflankenspiel zu gross.
(Sägemehl ins Diff zu kippen bringt nicht wirklich Abhilfe,obwohl einige
angeblich auch schon mit einer Banane das Diff leiser bekommen haben wollen)

Offline High Speed Traveler

  • Bedford-Fahrer
  • Beiträge: 259
Frage an Kardantüftler
« Antwort #12 am: März 25, 2005, 00:32:51 Vormittag »
Hallo,

ich hatte eignentlich immer mal geschaut ob die Schlappen porös sind, sahen aber immernoch frisch aus,  :D
und zum überwintern wollte ich dann noch die alten Reifen drauflassen.

Bei der letzten Tour im Oktober hatte ich auch das Problem das die Hinterräder sich lockerten!
Die Felgen, Radmuttern und Radbolzen hatten wohl schon darunter gelitten das das ganze nach dem Radlagerwechsel (von einer Werkstadt!) nicht richtig festgezogen worden war und ich das einige Kilomerter zu spät bemerkt hatte.
Nach einem zwischenstopp bei einem Reifenhändler, wechsel der Radbolzen und Muttern auf Fort-Transit und montage der Reseveradfelge gings erst mal weiter.
Das Geräusch war aber schon vor dieser Aktion (und anschliesend ebenfalls)und auch mit den ganz neuen Reifen da. Jedes Familienmitglied durfte schon wärend der fahrt auf dem Boden liegen und lauschen.
Wir tendieren bei der Beschreibung zu Mahlend/Wummernd aber keinesfalls Heulend/Jaulend.
Ist es eigendlich ein Bedfordproblem die Räder ordentlich fest zu ziehen?
Ich hatte sonst noch nie probleme mit dem Reifenwechsel, muste aber diesmal nach einer Testfahrt auch schon ordendlich nachziehen (Radbolzen und Muttern wieder orginal).

Anstelle nach Nizza zu fahren werde ich jetzt wohl meine Hinterachse wechseln...

Viele Grüsse
Bernd

POGOCLEVER

  • Gast
Frage an Kardantüftler
« Antwort #13 am: März 26, 2005, 16:14:05 Nachmittag »
Normal nicht,aber beim Bedford und ähnlich alten Kaschemmen erfolgt
die Radmittenzentrierung nicht über die Radnabenmitte,sondern über
den Felgenlochkreis der Radmuttern.
Deshalb ist es eminent wichtig die Radbolzen sternförmig über Kreuz
anzuziehen mit dem Maximal zulässigen Drehmoment(5-Loch 80Nm,
6-Loch 180Nm?-zur Sicherheit im Downloadbereich WHB nachsehen,
müsste unter Gruppe 10stehen) ,damit sich die Felgen spannungsfrei setzen.

Aber schau mal auf Deine damalige Rechnung,wo Dir die Grützwürste
die Felgen versaubeutelt haben.Da steht mit Sicherheit drauf,dass Du
nach 50-100KM nochmal die Räder nachziehen sollst,weil reine Reifen-
betriebe meist zu faul sind sich die Drehmomente rauszusuchen :D .

Bevor die Hinterachse gewechselt wird:Wagen sicher hinten hochbocken
und mit Stethoskop oder langem Schraubendreher am Ohr bei laufendem Motor und eingelegtem Gang ca.50 km/h fahren(Räder dürfen Boden nicht berühren!!).
Lager aussen,mittig und Antriebswellenlager auf Geräusche prüfen.
Wenn nur die äusseren Lager betroffen sind,die machen und Achse
drin lassen!!

Offline High Speed Traveler

  • Bedford-Fahrer
  • Beiträge: 259
Frage an Kardantüftler
« Antwort #14 am: April 06, 2005, 17:32:32 Nachmittag »
Hallo,
so jetzt komm´ich endlich mal wieder zum schreiben...

Ich habe inzwischen meine Hinterachse aufgemacht, die Steckachsen rausgeholt und musste leider feststellen das das rechte Radlager die Ursache für die Geräusche war.
Das hatte ich eigendlich nicht erwartet da beide Lager vor nicht mal zwei Jahren erneuert wurden.
So wie es aussieht wurde damals der Schrumfring eventuell zu heis gemacht. Hatte jedenfalls etwas Luft zum Lager.
Das Lager selbst hatte schon fühlbar seitlich spiel und ist auf der Steckachse herrumgerutscht.
Der Radlagerwechsel vor zwei Jahren wurde leider in einer Werkstadt wärend unseres Urlaubs durchgeführt, X(
(dort wurden mir auch die hinteren Felgen verwatzt, haben zwar gesagt ich soll die Räder nach 50KM nachziehen - die waren aber schon nach 15-20 KM richtig lose ). 8o

Auf jeden fall war dies jetzt die gelegenheit für den "rückwechsel" meiner Hinterachse. Ich hatte die letzten drei Jahre eine Achse mit falscher Übersetztung drin. Damals hatte ich einen Steckachsenbruch und habe neun Monate keine passende Steckachse gefunden. Diese komplette Hinterachse hatte mir German von der Bedford IG netterweise besorgt, hatte aber eine übersetzung von 47/9 und mein Hymer hat 49/11,
das war dann nur Bergauf besser...

Jetzt muss noch die Zündung aufgemöbelt werden(neu Kontakte usw.) - dann kann´s wieder los gehen! :499:

Viele Grüsse
Bernd