Bedford Blitz Forum

Technik rund um den Bedford Blitz => Motortechnische Probleme oder Fragen? => Thema gestartet von: Connie1504 am August 18, 2008, 11:57:27 Vormittag

Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: Connie1504 am August 18, 2008, 11:57:27 Vormittag
Hallo alle zusammen!

Nachdem bei meiner Betty die Kopfdichtung neu gemacht wurde, bekomme ich den Ventildeckel nicht mehr dicht...das Öl drückt in Massen an der Seite raus...alle Versuche, das Problem zu lösen - vergeblich. X(  Anscheinend ist der Deckel nun verzogen und ich brauche einen Neuen.

Das Womo hat eine 2,3 - Liter Benziner Maschine und ist Baujahr '80.

Hat vielleicht noch jemand so einen Deckel liegen oder kann mir sagen, woher ich einen solchen bekommen könnte???

Über einen Tipp oder eben einen Ventildeckel würde ich mich sehr freuen!!!! :))

 :353:
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: egon am August 18, 2008, 14:48:19 Nachmittag
Ehe Du zu Kampfmassnahmen greifst, lege den alten Deckel einmal auf eine völlig ebene Platte (Glasscheibe) und schau was los ist.
Ich habe gerade einen Motor zerlegt und da sehe ich dass der Deckel bei den (acht) Schrauben deutlich eingedrückt ist, das deutet auf zu brutales Festziehen.
Ich werden diese Stellen schön herausklopfen, sodass eine ebene Fläche entsteht, der Rest muss die Korkdichtung schaffen, da ist ja kein Druck drinnen.
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: Wolfgang am August 18, 2008, 15:36:48 Nachmittag
Das mit dem nachklopfen rund um die Schraubenlöcher ist auf jeden Fall ne Massnahme, war bei meinem 1.8er auch. Danach war die Musik soweit dicht (soweit man bei nem Bedford von "dicht" sprechen kann), jedenfalls hats da nich mehr gekleckert. Bei nem anderen gebrauchten Deckel weisste auch net wie Du dran bist.
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: egon am August 18, 2008, 15:51:34 Nachmittag
Na Wolfgang, da musst Du schlechte Erfahrungen haben, meiner war in 15 Jahren 2 x offen (Ventile einstellen) und hält brav dicht-wäre das nicht der Fall würde ich  nicht scheuen, mit Dichtmasse  plus Kork zu arbeiten.
Das mit den eingedrückten Schraubenlöchern bringt mich auf eine Idee:vier Schrauben auf 50 cm LÄnge sind bei so dünnem BLech keine Offenbarung; bei meinen neuen Motor werde ich zumindest bei den Schraubenlöchern Beilagscheiben hart auflöten, dann kann man etwas mehr Druck aufbringen
Oder: statt der Korkdichtung  mit Silikon arbeiten, ich denke da an entweder Rund.-oder vierkant-material, das lässt sich besser und mehr zusammendrücken als Kork...
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: Wilk am August 18, 2008, 15:54:05 Nachmittag
wenn die korkdichtung noch heil ist, sollte das dichtbekommen kein problem sein. die dichtung evtl. mit reinzosil-schwarz einstreichen. ansonsten mit dem richten des deckels , wie von vorschreiber beschrieben, verfahren.
gruss klaus...wilk
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: Wolfgang am August 18, 2008, 21:40:09 Nachmittag
Nun, das Problem sind oftmals die Vorbesitzer bzw. die "Fachleute" die da am Werk waren. Schrauben werden oftmals bis zur Besinnungslosigkeit angeknallt - ohne Hirn und Verstand, wen wundert es da wenn die Suppe läuft?  Mit etwas nachdenken bringt man den Kram weitesgehend dicht.
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: Uli aus Anröchte am August 19, 2008, 00:19:48 Vormittag
Da fällt mir wieder der Trick meines Lehrmeisters ein:

Bei solchen Problemen machte er folgendes:

Korkdichtung zusätzlich mit Silikondichtmittel in Massen einstreichen, den Ventildeckel aufsetzen und die Schrauben handfest anziehen. Über Nacht stehen lassen und dann den Deckel nochmals leicht nachziehen.
So hat das Silikon abgebunden und bekommt nacher etwas Druck. Ist immer dicht geworden. Voraussetzung ist eine wirklich fett- und ölfreie Dichtfläche!
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: egon am August 19, 2008, 08:07:45 Vormittag
Scheint mir ein guter Trick zu sein und ich bin froh, dass solche Dinge vor dem Vergessen gerettet werden-schliesslich lernen heute Mechaniker ja fast nur mehr Teile tauschen, vom eigentlichen handwerk fast keineSpur mehr :D
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: Connie1504 am August 19, 2008, 11:41:03 Vormittag
Erstmal vielen Dank für eure Antworten!!! :))

Das mit dem Dichtmittel unter die Korkdichtung ist jetzt schon 2 Mal versucht worden (weiss aber nicht, was da genommen worden ist??) und dann wars nach wenigen Kilometern wieder undicht....werde aber mal noch einen dritten Versuch starten...scheint ja bei anderen auch zu funktionieren!!!
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: egon am August 19, 2008, 12:20:07 Nachmittag
bevor Du anfängst klopfe die Schraubenlöcher eben und schau genau nach , ob nicht der Deckel verzogen ist
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: Wilk am August 19, 2008, 12:25:05 Nachmittag
hi connie,
wichtig bei der sache ist,  bevor du die paste (reinzusil- schwarz) aufträgst, dass alles, auch die korkdichtung, fettfrei ist. erreichst du am besten mit azeton.
gruss klaus...wilk
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: Wolfgang am August 19, 2008, 21:11:13 Nachmittag
Wie oben beschrieben wurde: Deckel muss plan sein, Dichtung mit Dichtmasse einstreichen, montieren und Schrauben nur leicht (am besten ohne Werkzeug) anziehen, am nächten Tag festziehen. Grund: wenn Du gleich anziehst, dann flutscht die Dichtung nach innen (Dichtmasse ist ja noch nicht fest) und Du bekommst ne riesige Ölsauerei.
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: glasgt am August 22, 2008, 19:50:24 Nachmittag
Deckel hab ich übrig
VG
Volker
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: kiteflyer am August 22, 2008, 23:02:01 Nachmittag
aeeah egon:,  du meinst du hast in 15 jahren erst zweimal die ventile eingestellt?!??! gehoert eigentlich (soweit ich mir das auswendig gemerkt habe) zum 10000km service laut haynes, wuerd ich mind. so alle 2 jahre mal machen. hab ich heuer zum ersten  mal gemacht - war eigentlich relativ easy... auch ohne das vauxhall-tool aus dem WHB
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: egon am August 22, 2008, 23:50:15 Nachmittag
DU hast natürlich recht,aber nachdem ich vor ca 3 Jahren den Entschluss gefasst hatte, einen Motortausch vorzunehmen,wurde hier Nichts mehr unternommen, auch weil keine Geräusche ein Eingreifen notwendig gemacht hätten.Es wäre rein theoretisch von der Zeit(nicht den KM)notwendig, den Zahnriemen zu tauschen, doch auch hier rechne ich mit der Gutmütigkeit des Materials...noch dazu wo der Bedford ein Freiläufer ist...
Beim neuen Motor wird das viel heikler sein... ;)

Da ich auf meinen Beitrag nicht antworten kann:
habe soeben einen Ventildeckel zum Wiedereinbau hergenommen, wie vermutet, bei den Schraubenlöchern ist der Deckel um gute 3 mm
unterschiedlich, weil offenbar zu fest angeknallt wurde.
So wird das nie dicht, also erst schön gradrichten! :462:
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: bahnwerker am September 07, 2008, 22:15:00 Nachmittag
8) Hallo,
nun gebe ich auch meinen "Senf" dazu:

bei meinem "Jetta 2" von 1990, 1,6 ltr. Maschine (Verzeihung, dass es kein Bedford ist) hat das Werk bei dem tiefgezogenen Blech - Ventildeckel für die vorderen und hinteren Befestigungsmuttern eine "Verstärkungsleiste" zwischen Muttern und Ventildeckeln eingeplant.
Dadurch kann man auch die Muttern nicht im Ventildeckel "versenken" und er verzieht sich nicht.
Das wird auch nur mit der normalen Korkdichtung sehr dicht. Ich klebe diese vor Montage immer mit "Curil" innen am Ventildeckel fest, dann kann sie auch nicht verrutschen.

Voraussetzung ist immer eine fettfreie und ebene Fläche auf dem Zylinderkopf.
Hat schon früher beim Käfer gut geholfen!

Bei Bedarf kann ich mal Bilder einstellen.

Grüsse,
 8)bahnwerker
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: SaschaLotz am September 07, 2008, 22:32:50 Nachmittag
Du solltest aber bedenken dass jedes gramm gewicht den bedford mehr in die Richtung zieht für die eigentlich nur 1 Gang vorgesehen ist  :366:
Titel: Ventildeckel verzogen
Beitrag von: egon am September 07, 2008, 22:33:59 Nachmittag
Hallo Bahnwerker,
genaus so müsste der Bedforddeckel auch ausgeführt sein, das dünne Blech setzt eben einiges Fachwissen über die richtige Behandlung voraus, Laien ziehen oft den Deckel so fest an, dass sich die Schraubenlöcher eindrücken.
Man darf nicht vergessen wie die Bedford-Motore konstruiert wurden waren Mechaniker noch Fachleute und keine Teiletauscher mit Computer. :D