Bedford Blitz Forum
Technik rund um den Bedford Blitz => Fahrwerk, Räder und Reifen => Thema gestartet von: hobbyschrauber am Juni 28, 2007, 12:05:21 Nachmittag
-
hallo alle zusammen,
ich muss ein radlager hinten tauschen. kann man das auch ohne die spezialwerkzeuge hinbekommen? den abzieher, um das lager aus dem gehäuse zu ziehen, könnte ich besorgen. aber die auspressplatte und eine presse wird schon schwieriger. wenn jemand einen guten rat hat, immer her damit. danke.
gruss joschka
-
Wenn du das neue Radlager und den Schrumpfring neu hast, kannst du die alten Teile abflexen. Aber ein Brenner oder so was brauchst du um den neuen Schrumpfring drauf zubekommen. Wenn kein Schrumpfring vorhanden geht es nur mit der Presse.
Rüdiger
-
Wichtig ist, dass der Schrumpfring ordentlich erwärmt wird, (die Anleitung spricht von dunkelblau*), das sind lt Fachbuch ca 316 Grad Celsius bevor er aufgezogen wird-pressen halte ich für nicht so gut, weil da die Molekularstruktur verändert wird und der Ring möglicherweise nicht mehr die notwendige Festigkeit aufweist-heisst ja deswegen Schrumpf und nicht Pressring.
Wenn der einmal verwendet war, wegwerfen, der baut keine Spannung mehr auf.
Die Anleitung findest Du im Handbuch Seite 04/9 bis 04/10
*) Wer es noch nicht kennt:
wenn man ein blankes Stück Eisen erwärmt, beginnt es sich ab ca 200 Grad C zu verfärben, man nennt das die Anlassfarben: von hellgelb über goldgelb, violett,hellblau bis dunkelblau;
später beginnt es dann dunkelrot zu glühen uns so weiter.
Auf gutes Gelingen!:499:
-
Hallo,
noch etwas leichter geht es wenn die Steckachse über nacht in der Gefriertruhe bei -37grad abgekühlt wurde. :))
Den Schrumpfring aber nicht zu heiss machen (wie schon von Egon beschrieben) dann wird er auch nicht mehr richtig fest...
Gruss
Bernd
-
Das mit dem Abkühlen ist ein wichtiger Profitrick, wenn DU keine Tiefkühltruhe hast, kaufe bei Conrad oder sonst wo eine Dose Kältespray und kühle die Achse ab.
Der Trick hilft auch bei einem festsitzenden Kolben.
-
Hehe, ich hab letztens eine Welle mit flüssigem Stickstoff (ca. -200 Grad) abgekühlt und mir das Wärmen erspart.
Beim Abkühlen gibt es leider nur eine Farbe, nämlich weiss, je nach Luftfeuchtigkeit.
lg Helmut
-
Und ic h würde flüssiges Helium nehmen, wenn ich es hätte...haha!
Natürlich ginge das, nur wer hat Stickstoff?
Solltest Du wirklich die Achse auf -200Grad runterkühen steht Dir wahrscheinlich eine unliebsame Überraschung bevor. :404:
-
Wieviel Liter brauchst du denn? Wir verbraten so ca. 200 Liter in der Woche, da fallen ein paar Liter nicht auf.
Was soll mit der Welle schon grossartiges passieren bei -200 Grad? Man schlägt damit eh nicht um sich.
lg helmut
-
UNterschätze die Sprödigkeit bei dieser Temerperatur nicht, Stahl hat da schon Eigenschaften die an Glas herankommen.
Würde mich interessieren was Ihr mit dem Stickstoff treibt, soweit ich weiss werden Leichen für die Wiederauferstehung, z.B Walt Disney in solchen BÄdern zwischen gelagert-gib zu Ihr habt IHN gut gekühlt versteckt....
:419:
-
Zur Veränderung der Molekularstruktur mal folgendes, wenn ich mich recht entsinne gibt es nur Härteprobleme wenn man zu schnell abkühlt, d.h. wenn das Dingen einmal drauf ist nicht einfach weggehen sondern noch ein bisschen nachbrennen, ein paar Minuten das Dingen noch draufhalten, allerdings immer mehr Abstand halten, wenn das ganze so ca. eine Viertelstunde machst , also langsam abkühlen gibt es keine problematischen Strukturveränderungen.
Zum Abkühlen der Welle: also bei 200 Grad minus würde ich wirklich aufpassen, ich denke bis minus 50 kein problem aber darunter wird Stahl wirklich spröde...
Gruss
Stefan
-
Da hast Du völlig recht, schliesslich weiss man heute, dass die durch die KÄlte des Atlantik hervorgerufene Sprödigkeit des (ohnedies miesen ) Schiffsbaustahles der Titanic letztlich zu dem verheerenden, 90 Meter langen Riss geführt hat.Wäre der Stahl biegsamer gewesen, hätte es zumindest teilweise nur Beulen gegegeben.
Das mit den Schrumpfringen ist ohnedies eine Krampflösung, daher soll man nicht noch extra Fehler einbauen, z.B alte Ringe wiederverwenden.