Autor Thema: Anschluss Bremskraftverstärker  (Gelesen 8460 mal)

Offline pascalts

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Anschluss Bremskraftverstärker
« am: Januar 08, 2017, 15:18:12 Nachmittag »
Hallo!

Ich habe begonnen die kleinen Schönheits-OPs am Motor durchzuführen. Aufgefallen ist mir dabei, dass der Bremskraftverstärker schlicht nicht angeschlossen ist  :a055: . Hab mich ja schon etwas gewundert, dass die Bremse "schwer" geht... nunja. Ich sehe 2 (Unterdruck???-)Schläuche. Wo müssen die hin? Rein theoretisch doch irgendwo auf die rechte Seite des Motors im Ansaugbereich, oder? Die BKV die ich kenne funktionieren mit dem Unterdruck des Motors.

Ich habe das WHB überflogen und zwar eine ausführliche Erklärung zur Funktion gefunden aber keine Hinweise zur Verlegung der Schläuche.

Könnt ihr mir sagen, was wo hin muss?

MfG Pascal.

//EDIT: kann es sein, dass nur ein Schlauch zum BKV muss?
Gruss und Dank, Pascal

Hymermobil 521 Bj '78 und CF 97770 von '74 im Aufbau

Offline Rohri

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« Antwort #1 am: Januar 08, 2017, 18:47:38 Nachmittag »
Hallo Pascal

Beim Benziner wird der Bkv am Ansaugkrümmer angeschlossen, Beim Diesel gibts ne extra Unterdruckpumpe.

Gruss Werner

Offline pascalts

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Antw:Anschluss Bremskraftverstärker
« Antwort #2 am: Januar 11, 2017, 16:49:00 Nachmittag »
Hallo Pascal

Beim Benziner wird der Bkv am Ansaugkrümmer angeschlossen, Beim Diesel gibts ne extra Unterdruckpumpe.

Gruss Werner

Vielen Dank, es hat sich alles geklärt. Bremsflüssigkeit ist DOT3, ja?
Gruss und Dank, Pascal

Hymermobil 521 Bj '78 und CF 97770 von '74 im Aufbau

Offline bastl2

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« Antwort #3 am: Januar 11, 2017, 17:24:25 Nachmittag »
DOT 3 ist heute nicht mehr Stand der Dinge. Die Bremsflüssigkeit sollte hydrophob, heisst Wasser meidend, sein. Das ist aber erst ab DOT 5 der Fall. Wenn Du also DOT 3 oder 4 verwendest, kann es zu Kondenzwasserbildung kommen. Wenn Du dann einen Pass runter bretterst, verdampft das Wasser und Du trittst ins leere. Du kannst alle DOT´s nach 4 verwenden, die sind alle abwärts kompatibel.
VlG, Winfried

Offline pascalts

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Antw:Anschluss Bremskraftverstärker
« Antwort #4 am: Januar 11, 2017, 17:58:42 Nachmittag »
OK, tatsächlich wollte ich nur einige Milliliter nachfüllen - war eher Perfektionismus. Aber soweit ich weiss, darf man DOT 5 nicht mit Dot3 oder 4 mischen, Dot 5.1 hingegen schon... Korrekt?
Gruss und Dank, Pascal

Hymermobil 521 Bj '78 und CF 97770 von '74 im Aufbau

Online Bedford Blitzi

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Antw:Anschluss Bremskraftverstärker
« Antwort #5 am: Januar 11, 2017, 20:05:06 Nachmittag »
Auf gar keinen fall, Bedford NUR DOT3 nix anderes.

Rüdiger

Offline bastl2

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« Antwort #6 am: Januar 11, 2017, 21:08:43 Nachmittag »
Rüdiger, jetzt herscht aber Erklärungsbedarf.
Hier der Link zu Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Bremsfl%C3%BCssigkeit

Und noch der wichtigste Auszug, den Rest sollte man aber dennoch lesen:

Mischen von Bremsflüssigkeit

Das Mischen von DOT-3- und DOT-4-Bremsflüssigkeit ist möglich, aber generell sollte die Bremsflüssigkeit in das Bremssystem eingefüllt werden, welche auf dem Deckel des Ausgleichsbehälters spezifiziert ist oder für die eine Freigabe des Fahrzeugherstellers vorliegt.

Um eine zu DOT 3 und DOT 4 kompatible Bremsflüssigkeit mit DOT-5-Spezifikationen zu erhalten, wurde die Bremsflüssigkeit DOT 5.1 auf Glykolbasis entwickelt.
DOT-5-Bremsflüssigkeit (Silikonbasis) darf mit keiner Bremsflüssigkeit eines anderen Typs gemischt werden. Jedoch ist es kein Problem, DOT 3 bzw. DOT 4 mit DOT 5.1 zu mischen, allerdings verändern sich dadurch die Siedepunkte, was berücksichtigt werden muss.

Die DOT-5.1-Bremsflüssigkeit zeichnet sich einerseits dadurch aus, dass der Siedepunkt mit der Wasseraufnahme weniger stark sinkt (d. h. der Nass-Siedepunkt liegt höher, dadurch werden längere Wartungsintervalle ermöglicht). Andererseits weist diese Bremsflüssigkeit bei tiefen Temperaturen eine niedrigere Viskosität auf, was Performancevorteile bei aktiven Druckaufbauten in Fahrdynamikregelsystemen bietet, wodurch sie auch eher Verwendung in Fahrzeugen mit ABS, ASR, ESP und DTC findet.
VlG, Winfried

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« Antwort #7 am: Januar 11, 2017, 21:16:00 Nachmittag »
Mir ist es egal, was Ihr da einfüllt und was die Hersteller da so fürn misst schreiben.
Ich weis nur das ab DOT 4 die Bremsflüssigkeit agresiver ist und alles was aus Gummi ist angreift, aufrist zerstört. Bei manchen etwas langsamer, bei anderen etwas schneller. So meine erfahrungen in der Werkstatt.
Und auf dem Bremsflüssigkeitsbehälter steht, ausdrücklich nur DOT 3 einfüllen. Der werden schon wissen warum. Ich füller bei allen meinen Bedford und von anderen nur DOT 3 rein.

Rüdiger

Offline Freddy

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« Antwort #8 am: Januar 11, 2017, 21:51:25 Nachmittag »
Mach ich auch so
Alle meine Autos fahren mit DOT 3 ( mein neuester ist BJ.91)
Ausser der mit ABS der hat DOT4 drinn.
Hatte noch nie Probleme mit den Bremsen.
Ich Wechsel alle 5 Jahre die Bremsflüssigkeit.
2010 2015 2020 usw. Dann vergessen ich keinen und alles ist gut.


"Ich sag ja nicht das wir alle Dummen Menschen loswerden sollen,
aber können wir nicht alle Warnhinweise entfernen und den Dingen ihren Lauf lassen?"

Gruss Freddy

Offline bastl2

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Antw:Anschluss Bremskraftverstärker
« Antwort #9 am: Januar 12, 2017, 10:14:46 Vormittag »
Euch ist aber schon bewusst, dass es zu der Zeit, als da DOT 3 drauf geschrieben wurde, keine ander DOT Bremsflüssigkeit verfügbar war. Man hätte also auch garnicht 4 oder 5 draufschreiben können.

Draufgeschrieben wurde DOT weil es auch Bremsflüssigkeiten auf Mineralölbasis gibt. Und die darfst auf keinen Fall mit DOT mischen. Umgekehrt ist es noch schlimmer, Bremsanlagen mit Mineralöl erleiden sofort einen kapitalen Dichtungsschaden, wenn man DOT einfüllt.

Wichtig ist, für die alten Fahrzeuge darfst Du nur DOT 3, 4 und 5.1 nehmen. Dot 5.1 wurde extra dafür entwickelt. Das DOT 5 ist auf Silikonbasis und darf nicht verwendet werden.

Ich verwende schon lange in älteren Bremsanlagen, Egal ob Fahrrad, Motorrad oder Auto DOT 5.1. Speziell bei bestimmten Fahrrad Bremsanlagen, geschlossene Systeme, z.B. Formula,  kommt es mit der Originalbefüllung mit DOT 4 spätestens nach einem Jahr im Sommer zur Bremsblockade, da sich das Kondenswasser anders ausdehnt als das DOT. Da muss man dann bis in die Abendstunden Warten, bis man wieder fahren kann. Ist bei MTB´s ohne Licht am Berg etwas blöd.
Wird die Bremsanlage dann mit DOT 5.1 befüllt, gibt es keinerlei probleme mehr. Und die alten Zündapp Bremsanlagen, die wir regelmässig machen haben mit DOT 5.1 auch noch nie Probleme gemacht.

Ich glaube allerdings, dass die alten Bedford Bremsanlagen besonderer Beachtung bedürfen, da die Bremsleitungen zuwachsen, wie es bei meinem war. Dann hast immer Probleme mit der Bremsanlage. Der Rüdiger hat dann die Leitungen erneuert und sieh da, die Anlage funktioniert seither problemlos.
VlG, Winfried

Offline troll

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« Antwort #10 am: Januar 12, 2017, 10:34:53 Vormittag »
Im Zweifelsfall nur DOT3, das war damals vorgesehen und funktioniert.
Eventuell ist ja DOT4 und 5.1 nur kompatibel zu DOT3 in Bezug auf Mischbarkeit, nicht aber was das angreifen von Bedford Gummiteilen anbetrifft. Andere Hersteller mögen da eventuell anderes Gummi verwendet haben welches weniger sensibel ist.
Da würde ich dem Rüdiger und seiner langjährigen Erfahrung folgen.
Eventuell sind ja die Bremsleitungen vom bastl2 durch gelöstes Gummi zugewachsen wegen DOT 5.1 ?
Gruss Boris
"Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen"

Offline bastl2

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« Antwort #11 am: Januar 12, 2017, 10:52:04 Vormittag »
Nein, es waren die Metallleitungen zu. Da ist nur noch raus getröpfelt. Das führe ich nicht auf die Bremsflüssigkeiten zurück, eher auf deren Alter und auf Korosion. Und jetzt ist DOT 3 drin, weil vom Rüdiger befüllt.

An eine höhere Agressivität glaube ich nicht. Und auch die Bremsleitungen müssen ja schon auf DOT Standard ausgeleg gewesen sein. Empfindlich reagiren die Dichtungen der Bremskolben. DOT = Department of Transport der USA

Persönlich werde ich bei der nächsten Neubefüllung das Risiko eingehen und DOT 5.1 einfüllen, ich werde nicht mischen. Dann werden wir sehen.
Allerdings, wenn man sich nicht sicher ist, dann nimmt man eben DOT 3, wie es der Rüdiger schon geschrieben hat.

VlG, Winfried

Offline troll

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« Antwort #12 am: Januar 12, 2017, 12:34:46 Nachmittag »
Nein, es waren die Metallleitungen zu. Da ist nur noch raus getröpfelt. Das führe ich nicht auf die Bremsflüssigkeiten zurück, eher auf deren Alter und auf Korosion. Und jetzt ist DOT 3 drin, weil vom Rüdiger befüllt.
Ja genau, ich meinte die Metallleitungen, die sind ja im gleichen System und wenn sich da irgendwo gummi löst und sich in den Metallleitungen absetz, dann gehen die Leitungen zu - nur so eine Vermutung, ich kenne mich da nicht aus. Der Rüdiger jedoch scheint sich seiner Sache ziemlich sicher und der hat meistens recht...
Gruss
Boris
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Offline kapitänb

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Antw:Anschluss Bremskraftverstärker
« Antwort #13 am: Januar 12, 2017, 22:37:22 Nachmittag »
Da muss ich Rüdiger recht geben. Als wir unseren gekauft hatten war die bremsflüssigkeit und TÜV neu . Ging ein paar Monate und der tritt auf die Bremse ging ins leere, Gummis im zylinder aufgeweicht. Zum Glück hatte es der hauptbremszylinder überlebt. Auf anraten von Rüdiger hab ich dann dort 3 besorgt und neue radbremszylinder. Seither ist Ruhe. Und Bremse ohne Probleme. Auch bei passfahrten.
Grüsse Manne

Offline bastl2

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« Antwort #14 am: Januar 13, 2017, 07:19:51 Vormittag »
Belassen wir es mal bei DOT 3.

Aber ganz wichtig, unsere Fahrzeuge sind sehr alt. Kein Hersteller hat damals die Fahrzeuge auf 30 und mehr Jahre ausgelegt. Nach sieben Jahren sollten die Fahrzeuge unwirtschaftlich werden. Grundsätzlich denke ich, ist es erforderlich, die Bremsanlagen, Schläuche, Leitungen etc einer sehr gründlichen Aufarbeitung zu unterziehen.
VlG, Winfried