Autor Thema: Antwort der SPD zum Thema Biokraftstoffe  (Gelesen 5047 mal)

Offline BlauerBlitz

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Antwort der SPD zum Thema Biokraftstoffe
« am: April 24, 2006, 14:18:32 Nachmittag »
Hallo Leute,

vor einiger Zeit hatte ich ja geschrieben das ich die lieben Parteien X( zum Thema Pflanzenöl/Biokraftstoff-Besteuerung angeschrieben habe. Nun hatt die Spd geantwortet.

Sehr geehrter Herr Zehetner,

vielen Dank für Ihre eMail vom 16.03.2006.

Für Ihre Enttäuschung habe ich volles Verständnis. Den Vertrauensschutz für die ursprünglich bis 2009 geplante Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe sehe ich – und da spreche ich auch im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen von der SPD-Bundestagsfraktion – als ein hohes Gut an. Die Sorgen der Produzenten und auch der Verbraucher, die z.T. ihre Kfz-Motoren mit erheblichen Kosten umgerüstet haben, sind uns selbstverständlich bewusst. Dazu gehört auch die Sorge wegen einer möglichen Gefährdung von Arbeitsplätzen. All dies  werden wir in den Gang der Gesetzgebung einbringen, der mit dem vorliegenden Kabinettsbeschluss begonnen hat.

Anderseits gibt es die zwingende Notwendigkeit, die Besteuerung von Energieerzeugnissen, darunter den Biokraftstoffen, zügig neu zu regeln. Gerne lege ich Ihnen die Gründe dar:

Die Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe, die seit dem 1 Januar 2004 sowohl für reine Biokraftstoffe als auch für Beimischungen zu fossilen Kraftstoffen gewährt wird, soll lediglich den Unterschied zwischen den Kosten für den Biokraftstoff und dem Preis für den entsprechenden fossilen Kraftstoff ausgleichen. Findet eine Begünstigung über diesen Ausgleich hinaus statt, sind die herstellungsbedingten Mehrkosten für den Biokraftstoff überkompensiert und der betreffende Biokraftstoff ist überfördert. Aus EU-rechtlichen Gründen ist das Vorliegen einer Überkompensation jährlich zu überprüfen. Wird eine Überkompensation festgestellt, besteht die ausdrückliche Verpflichtung, die Steuerbegünstigung gesetzlich anzupassen.

Nach dem Biokraftstoffbericht für das Jahr 2004, der im Juni 2005 dem Deutschen Bundestag vorgelegt wurde (BT-DS 15/5816), war Biodiesel im Jahr 2004 in Höhe von 5 Cent je Liter Reinkraftstoff und 10 Cent je Liter Beimischung überfördert. Auf die Überprüfung einer Überförderung von Bioethanol und Pflanzenöl wurde auf Grund der bislang geringen Markteinführung dieser Biokraftstoffe und dementsprechend fehlender technischer Daten verzichtet.

Als Folge dieser Feststellungen soll der Einstieg in die Besteuerung der Biokraftstoffe vollzogen werden. Die vorgesehenen Steuersätze berücksichtigen neben der im Biokraftstoffbericht dargelegten Überförderung auch die seit dem 01.01.2005 angestiegenen Preise für fossilen Kraftstoff, die zu einem entsprechenden Anstieg der Überkompensation geführt haben. Aber auch die spezifischen Nachteile von Biokraftstoffen, wie etwa der geringere Energiegehalt, sind in die Berechnung eingeflossen.

Über die Berichtsempfehlung hinaus soll Pflanzenöl (mit Ausnahme der Verwendung in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben) ebenfalls besteuert werden, da hier seit dem 01.01.2005 ein starker Zuwachs bei der Verwendung als Kraftstoff zu beobachten ist und die Überkompensation abgebaut werden muss. Ausserdem soll eine Ungleichbehandlung gegenüber dem Biodiesel vermieden werden.

Unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Marktpreises für Rapsöl sowie der Kosten für den technischen Mehraufwand und den geringeren Energiegehalt schlägt das BMF eine Besteuerung von 15 Cent je Liter Pflanzenöl vor, um eine Überkompensation zu vermeiden.

Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, dass die Beimischungspflicht die Mineralölsteuerbefreiung für Biokraftstoffe aufheben soll. Dieser Schritt wird in einem weiteren Gesetzgebungsverfahren umgesetzt. Unabhängig davon muss der Einstieg in die Besteuerung der Biokraftstoffe unverzüglich erfolgen.  EU-Recht macht dies zwingend notwendig. Bereits jetzt läuft gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren gem. Art. 226 EG-Vertrag, weil Deutschland die Ende Oktober 2003 in Kraft getretene EG-Energiesteuerrichtlinie nicht pflichtgemäss bis zum 31. Dezember 2003 umgesetzt hat.

Weiter ist zu bedenken, dass die Beibehaltung der Steuerfreiheit für Biokraftstoffe die Umstellungsprobleme mit jedem Tag vergrössern würde, denn der Markt wächst rasant.

Ein schnelles Inkrafttreten des Gesetzes ist auch aufgrund der Haushaltslage erforderlich. Wenn dies wie vorgesehen zum 1. August 2006 geschieht, erwartet das Bundesministerium für Finanzen für den Bundeshaushalt  Mehreinnahmen von 50 Mill. Euro im Jahr 2006, 226 Mill. Euro im Jahr 2007 und 245 Mill. Euro im Jahr 2008. Dieses Geld wird dringend benötigt. Tragfähige Vorschläge für eine Gegenfinanzierung bei einem etwaigen Ausfall liegen von keiner Seite vor.


Mit freundlichen Grüssen

Sven Hätscher

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Offline stielie

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Antwort der SPD zum Thema Biokraftstoffe
« Antwort #1 am: April 24, 2006, 16:27:00 Nachmittag »
Zitat
Die Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe, die seit dem 1 Januar 2004 sowohl für reine Biokraftstoffe als auch für Beimischungen zu fossilen Kraftstoffen gewährt wird, soll lediglich den Unterschied zwischen den Kosten für den Biokraftstoff und dem Preis für den entsprechenden fossilen Kraftstoff ausgleichen. Findet eine Begünstigung über diesen Ausgleich hinaus statt, sind die herstellungsbedingten Mehrkosten für den Biokraftstoff überkompensiert und der betreffende Biokraftstoff ist überfördert. Aus EU-rechtlichen Gründen ist das Vorliegen einer Überkompensation jährlich zu überprüfen. Wird eine Überkompensation festgestellt, besteht die ausdrückliche Verpflichtung, die Steuerbegünstigung gesetzlich anzupassen.


dann sollte man diese Geld viel lieber sinnvoller nutzen und nich für irgenwelche unbrauchbaren Investitionen. Ausserdem sind die Herstellungskosten ja auf regionaler Ebene und bleiben im Land und nicht auf internationaler Ebene.... aber alles was aus Deutschland kommt muss ja vernichtet oder Steine in den Weg gestellt werden damit wir schön von den Ölmultis abhängig sind ...aber wir schaffen es noch unsere Wirtschaft kaputt zu machen....
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Wolfgang

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Antwort der SPD zum Thema Biokraftstoffe
« Antwort #2 am: April 24, 2006, 16:27:45 Nachmittag »
Also, was lernen wir daraus? Möglichst schnell soll eine einträgliche Geldquelle erschlossen werden, das alles natürlich unterm Deckmantel der EU! Was günstig ist wird eben künstlich verteuert. ICH brauche keine EU! Gebracht hat der ganze Krampf eh nichts.

Egal ob schwarz, rot, grün oder gelb - alles Halsabschneider und Wegelagerer. Selbst zu dumm um mit Geld umzugehen aber andere massregeln wollen, das sind mir schon die richtigen. Für jeden Sch*** haben sie Geld, das eigene Volk wird aber ausgepresst. Von Sparsamkeit oder Verantwortungsbewusstsein keine Spur.

Man kann garnicht soviel fressen wie man ko**** möchte!

Offline BlauerBlitz

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Antwort der SPD zum Thema Biokraftstoffe
« Antwort #3 am: April 24, 2006, 17:24:42 Nachmittag »
Da mich dieses Thema auch beruflich beschäftigt habe ich mir gerade ne halbe Stunde Zeit genommen und den Herren geantwortet:

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
danke für Ihre Antwort. Leider muss ich mich langsam fragen, was Ihnen und allen anderen Parteien wichtiger ist, gut dazustehen in der EU (in die kein mir bekannter Deutscher wollte, weil dies im Volksmund ein "Draufzahlgeschäft" ist) oder dem Land zu dienen (Minister = Diener des Volkes) und für das Wohlergehen des Volkes zu sorgen.
Da regional (in Deutschland) angebautes Pflanzenöl für die einzelnen Kommunen und Länder durch die Mehrwertssteuer eine Einnahmequelle darstellt, verstehe ich schon aus rein wirtschaftlicher Sichtweise nicht, wie Sie sich erdreisten können diese Ader zu kappen und sich durch diese Handlung immer mehr vom (meist ausländischen) Rohölmarkt abhängig zu machen.
Auch wäre eine Förderung von nichtfossilen, nachwachsenden Brennstoffen, wie es eben Pflanzenöl darstellt, eine beträchtliche Umweltentlastung die auch den einkommensschwachen Regionen zu Einnahmen verhilft und den einzelnen Arbeitnehmer, der gezwungen ist einen weiten Arbeitsweg zurückzulegen, erheblich entlastet. Dies sollte ja nur in Ihrem Sinne sein, da Sie die Pendlerpauschalen mittlerweile soweit kürzen, dass es sich lohnt arbeitslos zu werden (rechnen Sie sich bitte mal die Kosten eines "Normalverdieners mit z.B. 1500 € netto und einem Arbeitsweg von 100 Km einfach durch).
Desweiteren ist mir keinerlei Fall bekannt, in dem ein Mineralölkonzern seinen Brennstoff mit Pflanzenöl mischt.
Im Bezug auf denn sogenannten "Biodiesel" gebe ich Ihnen recht, dieses Produkt ist aus technischer, ökologischer und wirtschaftlicher Sicht Unsinn und wird von ganz alleine verschwinden.
 
Wenn Sie all diese oben genannten Argumente vernünftig durchdenken und sich in die Lage Ihres Volkes versetzen, können Sie nur zu einer Erkenntnis kommen: Finger weg vom Pflanzenöl, denn dies ist ein Schritt aus der Abhängigkeit von Ölmultis und der richtige Weg in eine sichere Zukunft auf diesem Planeten, denn unsere Kinder wollen diesen auch noch nutzen.
Sollten Sie die schnelle Einnahmequelle "Pflanzenölsteuer" schröpfen wollen muss ich mich fragen ob Sie von den Ölfirmen gesteuert werden oder Ihnen Ihre Kinder scheissegal sind.
Bitte antworten Sie mir bald, da ich, wie viele Ihrer Wähler gespannt bin, auf welcher Seite Sie stehen.
 
Mit freundlichen Grüssen
Chris Zehetner

Sollte einem von euch nochwas einfallen, bin ich für weitere Anregungen sehr dankbar. Desweiteren habe ich die Mailadresse der SPD mit Absicht stehen lassen damit sich auch jeder selber an die Typen wenden kann und diese vieleicht endlich erfahren was "Ihr" Volk denkt.

Have a nice Day!!!

Wolfgang

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Antwort der SPD zum Thema Biokraftstoffe
« Antwort #4 am: April 24, 2006, 21:45:46 Nachmittag »
Du hast das meiner Meinung nach völlig korrekt umrissen, ich kann Deinen Ausführungen folgen und finde sie absolut zutreffend. Ich vermute aber leider, dass die Herren Minister Dir ein inhaltsloses Schreiben mit viel Blahblah zurücksenden werden. Wären sie ehrlich müssten sie Dir in der Sache recht geben aber Ihnen ist das Hemd auch näher als die Hose, d.h. sie werden nichts von alledem zugeben bzw. sie werden ihr Tun durch irgendwelche Paragrafen und Verordnungen decken und begründen.

Die Jungs erhalten soviel Geld allmonatlich - die können sich garantiert nicht vorstellen wie man eine vierköpfige Familie mit 1500,-- über die Runden bringen soll. Würde Geld stinken - sie wäre schon erstickt.

Offline stielie

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Antwort der SPD zum Thema Biokraftstoffe
« Antwort #5 am: April 24, 2006, 22:19:29 Nachmittag »
leider werden diese Papnasen da oben von den grossen Konzernen bezahlt und die Damen und Herren Abgeordneten haben in der Geschichte nicht aufgepasst. Das Wort "Diäten" steht nicht für bereicherung.. sondern für Geld was die am Tage ihrer poltischen Arbeit  als Lohnausgleich bekommen. Leider ist der Lohnausgleich im normalen Verhältnis gestört da diese Personen nicht einer geregelten Arbeit nachgehen.

Ich denke man sollte wenn man etwas neues erfindet nicht gierig werden und damit hausieren gehen... nein man muss mittlerweile alles für sich behalten was man hat...

aber egal.. ich bin gespannt was da wieder für ne geschwollene Sch:409:da rauskommt.

ich habe es schon lange aufgeben mich mit den Typen zu schreiben da man sowieso auf extrem kritische Fragen nicht eingeht. Die bauen aus einer ganzen Blume in ihrem Schreiben nen ganzen Strauss zusammen mit Pusteblumen wenn ich das mal so ausdrücken darf
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